
Lüneburg und seine Umgebung sind ein ideales Revier für Fahrradtouren: flache Flussniederungen, weite Heideflächen, historische Altstadt und ruhige Landstraßen bieten abwechslungsreiche Strecken für jede Kondition. Wer die Stadt kennt, schätzt die kurze Nähe zu Naturerlebnissen; wer zum ersten Mal kommt, findet hier gut ausgeschilderte Wege, gemütliche Hofcafés und zahlreiche Möglichkeiten, Strecke und Pausen flexibel zu kombinieren.
Für eine entspannte Runde ohne großen Aufwand eignet sich ein Stadtrundkurs entlang der Ilmenau. Die Route führt durch die Ilmenauauen, vorbei an Parks und dem Salzmuseum, über den Kalkberg mit Blick auf die Altstadt und zurück durch die Gassen der Hansestadt. Viele Abschnitte sind autofrei oder mit wenig Verkehr; die Strecke ist familienfreundlich, eben bis leicht wellig, 10–20 km je nach Variante. Perfekt für eine Vormittags‑ oder Nachmittagsrunde inklusive Kaffeepause in einem der Altstadtcafés.
Wer weiter hinaus möchte, findet in Richtung Lüneburger Heide zahlreiche Möglichkeiten. Eine beliebte Tagesetappe führt von Lüneburg nach Amelinghausen und weiter ins offene Heidegebiet rund um den Wilseder Berg. Die Strecke kombiniert ruhige Landstraßen mit festen Schotter- und Sandwegen; besonders auf den letzten Kilometern in die Heide sind ein geländetaugliches Trekking‑Rad oder ein E‑Bike mit guter Traktion von Vorteil. Je nach Route sind 40–70 km zu rechnen; der landschaftliche Reiz der lila blühenden Heide (Blüte üblicherweise Ende Juli bis Anfang September) macht die Mühe mehr als wett. Einkehrmöglichkeiten gibt es in Amelinghausen und in kleinen Hofcafés nahe den Heideflächen.
Eine reizvolle Flussvariante ist die Fahrt zur Elbe nach Bleckede. Auf meist flachem Terrain erreicht man in etwa 20–30 km das Elbufer; wer mag, folgt dort dem Elbe‑Radweg oder erkundet die Uferdörfer, Fährverbindungen und Aussichtspunkte. Die Kombination von Ilmenau und Elbe bietet abwechslungsreiche Perspektiven: Flussauen, Deiche, Vogelbeobachtung und weitreichende Horizonte. Für Freunde technischer Sehenswürdigkeiten lohnt sich ein Abstecher zur Schiffshebewerk‑Region bei Scharnebeck (Kontakt mit Bahn/ÖPNV prüfen) oder zu örtlichen Museumshöfen.
Praktische Hinweise: E‑Bikes vergrößern den Aktionsradius und machen hügeligere oder längere Touren entspannter; in Lüneburg gibt es mehrere Leihangebote (Radverleih, E‑Bike‑Stationen). Für mehrtägige Touren lohnt sich die Suche nach „Bett+Bike“ oder allgemein fahrradfreundlichen Unterkünften, die Ladestationen für Pedelecs anbieten. Die Tourist‑Information in der Altstadt und lokale ADFC‑Angebote liefern aktuelle Karten, Routenvorschläge und Hinweise zu Baustellen oder Sperrungen.
Wegweisung und Navigation sind einfach mit beliebten Apps wie Komoot, Outdooractive oder Google Maps; trotzdem sind lokale Beschilderungen häufig ausreichend. Viele Wege sind als kombinierte Rad‑ und Wirtschaftswege ausgelegt; einzelne Heidepfade können sandig sein — Reifen mit etwas Profil helfen. In der Altstadt sind Kopfsteinpflasterabschnitte zu erwarten; vorsichtiges Fahren schont Schaltungen und verhindert Stürze. Helm, Reparaturset, Ersatzschlauch, Schloss und ausreichend Wasser sollten zur Grundausrüstung gehören. Bei längeren Touren lohnt sich eine kleine Erste‑Aid‑Ausrüstung und das Mitführen von Bargeld für kleine Hofläden.
Die Verbindung von Radfahren und ÖPNV ist in der Region möglich: Regionalzüge ermöglichen oft Mitnahme von Fahrrädern (bitte Fahrpläne und Mitnahmebedingungen im Voraus prüfen). Das erlaubt z. B. Start an einem anderen Ort und einfache Rückfahrt per Bahn. Saisonale Veranstaltungen wie geführte Radtouren, Clubausfahrten oder Heideblüten‑Aktionen werden regelmäßig vom ADFC, der Tourist‑Info oder örtlichen Vereinen angeboten — ein Blick ins Veranstaltungskalender lohnt.
Für Familien sind kurze, gut ausgebautete Strecken entlang der Ilmenau oder zu nahegelegenen Spielplätzen, Freibädern und Picknickplätzen ideal. Für sportliche Fahrer gibt es längere Rundkurse durch die Heide, mehrere Schleifen mit 50–100 km und Möglichkeiten für Zwei‑Tages‑Touren mit Übernachtung in ländlichen Pensionen. Genussradler finden viele Einkehrmöglichkeiten mit regionaler Küche: Hofläden, Gasthöfe mit Heidschnucken‑Gerichten, Konditoreien in den Dörfern.
Abschließend: Lüneburg ist ein hervorragender Ausgangspunkt für alle, die Radfahren mit Kultur und Natur verbinden möchten. Gut markierte Wege, variable Streckenlängen und zahlreiche Service‑Angebote (Verleih, Unterkünfte, Tourenvorschläge) machen die Region attraktiv — egal ob kurze Familienrunde oder sportliche Ganztagestour in die Heide. Für die aktuelle Streckenplanung empfiehlt sich die Kombination aus Online‑Karte, Tourist‑Info und Ortskenntnis, damit die Tour genau den persönlichen Wünschen entspricht.